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Angedacht

Dreieinigkeit

Am Sonntag nach Pfingsten begehen wir das Dreieinigkeitsfest, in diesem Jahr also am 4. Juni. Viele Menschen wissen wenig darüber, was wir an Pfingsten feiern. Der Sinn des Dreieinigkeitsfestes dürfte noch unbekannter sein. Als Christen glauben wir, dass es nur einen Gott gibt, dass Gott für uns aber in drei Personen sichtbar wird, dass Gott gewissermaßen drei Außenansichten oder drei Gesichter hat. Eines dieser drei Gesichter ist der Heilige Geist, der den ersten Christen am ersten Pfingstfest fünfzig Tage nach Ostern geschenkt wurde. Der Heilige Geist ist „Gott in uns“, unser Begleiter und unser „Tröster“, wie er in der Bibel auch genannt wird. Nachdem an Pfingsten mit dem Heiligen Geist die dritte Person Gottes zu den Christen kam, können wir am darauffolgenden Sonntag folgerichtig die Dreieinigkeit Gottes feiern. Wir feiern die Vollkommenheit Gottes als Vater, Sohn und Heiliger Geist.

In der christlichen Kunst hat man es immer als besondere Herausforderung empfunden, die Dreieinigkeit Gottes darzustellen.

Im Chorraum der Peter-und-Paulskirche befindet sich links neben der Orgel ein Renaissance-Wandbild mit einem zugegebenermaßen etwas gewagten Versuch: Gott der Vater ist als Patriarch mit langem Bart dargestellt, über ihm schwebt eine Taube als Symbol des Heiligen Geistes, in den Händen hält der Vater Weintrauben, die Jesus Christus symbolisieren sollen, der den Abendmahlswein als sein Blut bezeichnet hatte.

Aus heutiger Sicht ist es sicher problematisch, dass Gott der Vater hier als alter Mann mit Bart dargestellt wurde. Mir gefällt aber an dem Bild, dass die drei Personen Gottes hier ganz eng aufeinander bezogen dargestellt werden: eben als ein einziger Gott mit drei Außenansichten. Man spürt auch, dass die Dreieinigkeit Gottes etwas Geheimnisvolles an sich hat, das sich unserem Verstand nie ganz erschließen wird.

Am wichtigsten scheint mir allerdings zu sein, dass es bei der Dreieinigkeit nicht um trockene kirchliche Lehrsätze geht. Das wird im Wochenspruch für den Dreieinigkeitssonntag deutlich: „Ich wünsche euch allen die Gnade, die der Herr Jesus Christus gewährt. Ich wünsche euch die Liebe, die Gott schenkt, und die Gemeinschaft, die der Heilige Geist bewirkt.“ (2. Korinther 13,13)

Wir werden vom dreieinigen Gott reich beschenkt: In Jesus schaut Gott uns gnädig an, der Vater hat ein Herz voller Liebe für uns Menschen und der Heilige Geist schenkt uns Gemeinschaft mit Gott und unserem Mitchristen. Alles Dinge, auf die ich nicht mehr verzichten möchte!

Mindestens drei gute Gründe, das Dreieinigkeitsfest dankbar und fröhlich zu feiern!

Ihr Pfarrer

Joachim Rieger